Behandlung
Behandlung der

Neurodermitis

Der schubweise Verlauf, die unterschiedlich stark ausgeprägten Krankheitszeichen und der persönliche Leidensdruck des Patienten machen eine individuelle Behandlung erforderlich. Angepasst an die akute Krankheitsphase und den Schweregrad, wird der Arzt dabei verschiedene Arzneimittel und Therapieverfahren kombinieren.

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Symptome lindern, Lebensqualität verbessern

Neurodermitis ist nicht heilbar, doch dank verschiedener Therapiemaßnahmen und wirksamer Medikamente lässt sich die Erkrankung meist gut kontrollieren. Die Symptome wie z. B. der heftige Juckreiz können deutlich gelindert und erscheinungsfreie Phasen verlängert werden.

Dabei kommen Therapeutika zum Einsatz, die von außen auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Man bezeichnet dies als topische Therapie oder Lokaltherapie, da die Wirkstoffe direkt am Ort der Entzündung wirken. Reicht dies allein nicht aus, sind Medikamente erforderlich, die innerlich wirken und in Form von Tabletten oder Spritzen verabreicht werden. Da das Medikament auf den gesamten Körper wirkt, nennt man diese Form der Therapie auch systemische Therapie.

Behandlung nach Leitlinien

Hautärzte gehen meist nach einem vierstufigen Therapieschema vor, das in den Behandlungsleitlinien beschrieben ist. Behandlungsleitlinien werden auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxiserfahrungen von einem Expertengremium erarbeitet. In den aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Neurodermitis wird empfohlen, einzelne Therapiemaßnahmen mit zunehmendem Schweregrad zu ergänzen. Daraus ergibt sich die sogenannte Stufentherapie.

Stufentherapie bei Neurodermitis

Stufentherapie
Stufe 4: Andauernde, schwer ausgeprägte Ekzeme
  • Erforderliche Maßnahmen der Stufen 1 + 2 + 3
  • systemische immunmodulierende Therapie (Tablette/Spritze/Pen zur Regulierung des Immunsystems, z. B. Dupilumab oder Ciclosporin oder ggf. Off-Label-Therapeutika)
Stufe 3: Wiederkehrende, moderate Ekzeme
  • Erforderliche Maßnahmen der Stufen 1 + 2
  • höher wirksame topische Glukokortikoide (Klasse 2–3) und/oder (ab dem 3. Lebensjahr) topische Calcineurininhibitoren
Stufe 2:
Vorübergehende, leichte Ekzeme
  • Erforderliche Maßnahmen der Stufe 1
  • juckreizlindernde und entzündungshemmende Wirkstoffe, milde, topische Glukokortikoide und/oder (ab dem 3. Lebensjahr) topische Calcineurininhibitoren
Stufe 1: Dauerhaft bei neurodermitiskranker Haut:
  • Topische Basistherapie/Hautpflege
  • Vermeidung oder Verminderung von Provokationsfaktoren
  • Neurodermitisschulungen

Nach den Leitlinien Neurodermitis mit aktuellen Ergänzungen zur systemischen Therapie. Federführende Fachgesellschaft: Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.

Aktuelle Pressemeldung

Gestresste Haut durch wechselnde Temperaturen

Mit Neurodermitis durch den Winter

Bonn, 06.12.23 Viele Patienten mit Neurodermitis leiden besonders im Winter an Ekzemen und Juckreiz. Insbesondere die wechselnden Temperaturen drinnen und draußen sind ein Stressfaktor für die ohnehin sehr empfindliche Haut und reizen sie zusätzlich. Durch konsequente Hautpflege gelingt es vielen Betroffenen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wer die Pflege vernachlässigt, riskiert häufige und langanhaltende Krankheitsschübe mit rissiger, entzündlicher Haut, die anfällig für Infektionen mit Bakterien und Pilzen ist. Kortison-Präparate sollten nur in Absprache mit dem Hautarzt eingesetzt werden.

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